Der Gannerhof ***

Als Villgrater Unikat bekam ich das Kochen im elterlichen Betrieb von meiner Mutter beigebracht. Bevor ich 2003 die kulinarischen Geschicke des Gannerhofes übernahm, holte ich mir den Feinschliff in St. Anton am Arlberg, St. Kassian (Hubertusstube), Bahrain und bei Feinkost Käfer. Seit 2017 leite ich mit meiner Gattin Carola den Gannerhof, getreu der bewährten Philosophie »Gut Essen | Trinken | Schlafen«, mit der schon meine Eltern zahlreiche Gäste und Einheimische überraschten. Wie wird die "alpine Winterküche" heute zeitgemäß interpretiert? Die alpine Küche hat das Potential sich in die erste Reihe zu spielen. Denn nach der fortschreitenden stilistischen Erosion der einst radikalen skandinavischen Küche ist die Rolle des „Trendsetters“ auf der internationalen Bühne vakant. Mit typischen Produkten und den kulinarischen Traditionen des Alpenraums wird in der Gannerhofküche immer experimentiert. Ziel ist es stets alpine Kulinarik als kreative Küche zu definieren und neue signature dishes der alpinen Küche zu entwickeln. Josef Mühlmann inspirierte, wie sich die Bewohner in den Alpentälern im Winter früher ernährt haben und wie wir deren „Überlebensstrategien“ – Einlegen, Fermentieren, Haltbarmachen – heute zeitgemäß interpretieren können. Sie sind jetzt zu zweit in der Küche und sie haben einen Deal: Josef Mühlmann und David Senfter. Der Chef bringt dem Souschef bei, wie man mit dem Schöpflöffel umgeht. Der Jüngere zeigt dem Älteren dafür, wie man mit der Pinzette hantiert. Die Rechnung geht auf. Was im Gannerhof derzeit als Degustationsmenü aus der Küche geschickt wird, ist wirklich erstklassig. Nach ein paar Grüßen – die Küche lässt ebenso grüßen, wie die Region – kommt ein frisches und stimmig angerichtetes Schwammerltatar auf den Tisch. Phantastisch! Villgratener Schwammerltatar wohlgemerkt, denn Herkunft zählt auch hier. Dann die Forelle: Die Villgratener Forelle ist ein butterweich mariniertes Filet im kräftig reduzierten Hühnerfond. Die Schlipfkrapfen sind einzigartig. Dazwischen ein kleines Sorbet vom Almrausch mit Gin. Der Hauptgang: „Schmurgelfleisch“ vom (Villgratener) Milchkitz mit Risotto von der Pustertaler Gerste. Auch dies ist ein absolut stimmiger Gang, der einfach nur glücklich macht. Die Weinkarte umfasst kellerkalte Raritäten. Wenn man sich für eine Flasche entscheidet, kann es passieren, dass das Menü dem Wein angepasst wird. Auch das ist ziemlich einzigartig.

Beurteilung aller Benutzer:

• Essen
  0.25 0.5 0.75 1.0 1.25 1.5 1.75 2.0 2.25 2.5 2.75 3.0 3.25 3.5 3.75 4.0 4.25 4.5 4.75 5.0
  (2 Stimmen)
• Bedienung
  0.25 0.5 0.75 1.0 1.25 1.5 1.75 2.0 2.25 2.5 2.75 3.0 3.25 3.5 3.75 4.0 4.25 4.5 4.75 5.0
  (2 Stimmen)
• Musik
  0.25 0.5 0.75 1.0 1.25 1.5 1.75 2.0 2.25 2.5 2.75 3.0 3.25 3.5 3.75 4.0 4.25 4.5 4.75 5.0
  (1 Stimmen)
• Atmosphaere
  0.25 0.5 0.75 1.0 1.25 1.5 1.75 2.0 2.25 2.5 2.75 3.0 3.25 3.5 3.75 4.0 4.25 4.5 4.75 5.0
  (2 Stimmen)
• Wartezeit
  0.25 0.5 0.75 1.0 1.25 1.5 1.75 2.0 2.25 2.5 2.75 3.0 3.25 3.5 3.75 4.0 4.25 4.5 4.75 5.0
  (2 Stimmen)
• Dekoration
  0.25 0.5 0.75 1.0 1.25 1.5 1.75 2.0 2.25 2.5 2.75 3.0 3.25 3.5 3.75 4.0 4.25 4.5 4.75 5.0
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