Winklers zum Posthorn
Posthorngasse 6
1030  Wien

Tel.: +436644312123

www.winklers-zumposthorn.at

17:00h - 00:00h

Ein kultiges Wirtshaus, eines der Stammlokale von Qualtinger und Hundertwasser.

Details


Öffnungszeiten heute:

17:00 - 00:00

Info


Winklers zum Posthorn

 

Das Wirtshaus besteht schon seit 1870. Nach ihm wurde auch die Gasse benannt. Die Posthorngasse ist eine Seitengasse der Ungargasse, gleich bei der Neulinggasse. Ein kultiges Wirtshaus, eines der Stammlokale von Qualtinger und Hundertwasser.

 

Biografie vom Hofrat

Ich wurde am 9.3.1962 in Wien geboren. Mein Bruder Werner, gleichnamig wie unser Vater, ist 14 Monate vor mir ebenso in Wien auf die Welt gekommen. Ich bekam, so wie mein Bruder einen Vornamen mit „W“ und wurde der Walter, (Mein Gott, Walter!) das war den Eltern wichtig!

 

Meine Eltern Christiane und Werner Winkler. Die Mama war am Fuße der Hohen Wand geboren und gerade mal 20 Jahre, als Sie meinen Bruder zur Welt brachte. Der Papa, ein Wiener, im „2. Hieb“ aufgewachsen, war wie mein Bruder auf die Welt kam 17 Jahre, bei mir war er dann schon 18!

 

Bei einem Wochenendausflug auf die Hohe Wand hatte der Papa die auto stoppende Mama mit 17 mitgenommen, dies sollte für immer sein. Der Papa starb im Herbst 2011 mit 68 an Lungenkrebs, in den Händen der Mama.

 

Meine jungen Eltern waren im 3. Bezirk in der Schimmelgasse zu Hause und verdienten sich ihr Geld als Marktfahrer. Sie waren aus sehr einfachen Verhältnissen, Mamas Eltern waren Nebenerwerbsbauern und arbeiteten in einer Fabrik. Papas Vater war Frührentner und fuhr gemeinsam mit der Oma auf Märkte.

 

Meine Eltern handelten mit Spielwaren und Süßigkeiten. Wochenends fuhren Sie von Kirtag zu Kirtag. Dadurch waren wir in dieser Zeit viel bei den Großeltern in Stollhof an der Hohen Wand. Später, wurden die Eltern sesshaft. Sie kauften sich eine Kranzschleifendruckerei in der Sechskrügelgasse. Sie fuhren aber weiterhin am Wochenende auf die Märkte.

Uns Kinder schickten sie auf die teure Privatschule der Piaristen im 8. Bezirk. Diese konservative, katholische Volksschule besuchte ich 4 Jahre lang. Meine Kindheit war in dieser Zeit sehr karg. Die Eltern verdienten nicht so großartig und der Papa obwohl so jung, oder gerade deshalb hatte oft nicht die Nerven für seine sehr lebhaften Söhne.

 

Der Papa hat sich aber beruflich weiterentwickelt und lernte sich wieder autodidakt das Siebdrucken und Prägen.

Zusammen wurden meine Eltern langsam erfolgreich. Das Marktfahren wurde beendet und die Eltern übersiedelten mit dem Geschäft in die Ungargasse. Später, als auch dieses Geschäft zu klein wurde, in die Dapontegasse. Da unsere Zimmer-Küche-Kabinett Wohnung mit Wasser und WC am Gang ebenso zu klein wurde übersiedelten wir von 40qm in eine 172qm Wohnung in die Neulinggasse.

 

Mein Bruder und ich kamen von der Volksschule in das Gymnasium der Piaristen. Dieses Gymnasium war ja noch konservativer als die Volksschule, dafür gab es hier das weibliche Geschlecht. Wie mein Klassenvorstand schon nach einer Woche wusste, passte ich überhaupt nicht in diese Anstalt – sie hatte recht! Ich war aufgeweckt, lustig, kreativ, frech, verträumt und immer in die netten Mädchen verliebt! Ach wie nett diese Mädchen waren!

 

Endlich in der 3ten Klasse war es geschafft, nach der zweiten Disziplinarkonferenz und wegen Erfolglosigkeit musste ich die Schule verlassen. Schade, um die 4 Jahre! Nachdem mich die Schulbrüder wegen meiner 4 in Religion nicht nahmen, machten es sich meine Eltern leicht und schickten mich in die örtliche Hauptschule im Fasanviertel im 3ten. Ja, das war ein Kontrast. Ich fand mich aber hier relativ schnell zurecht, da ich in dieser Schule die nächsten Jahre nichts lernen musste. Ich hatte genug Zeit um mich mit den wichtigeren Dingen des Lebens auseinander zu setzen, den Mädels!

 

Weit erfolgreicher als in der Schule war ich bei dieser Herausforderung und lernte schon mit 16 Jahren Andrea kennen und schätzen. Als ich sie in Stiefern am Kamp kennenlernte, war mir klar, die gehört mir! So war und ist es auch heute 35 Jahre später mit zwei tollen großen Kindern, Sophia und Clemens. Mein Gott der Walter ist alt geworden,.. aber nun wieder zurück…

 

Die Hauptschule erfolgreich beendet wussten die Eltern und ich, dass ich für Höheres geboren bin und ging in das Gymnasium in der Hegelgasse. Eine tolle Schule, leider beendete ein Sportunfall mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma den Besuch dieser Anstalt. Nach einem Jahr in der Maturaschule beendete ich meine nicht sehr erfolgreiche Schullaufbahn.

 

Meine Eltern überredeten mich zu einer Lehre, wo sonst als bei ihnen. Also lernte ich 4 Jahre bei meinen Eltern in der Druckerei in der Dapontegasse das Handwerk Siebdrucker und Kunststoffverarbeiter. Diese Lehrzeit war eine schöne Zeit, da es uns wirtschaftlich besser ging, ich Andrea an meiner Seite hatte und wir eine schöne lustige und sehr unbeschwerte Zeit verbrachten. Vor allem der Schuldruck war weg! Mit Moped und später dem ersten neuen Motorrad (Yamaha XT 500). Die Zeit der Motorräder, die Zeit der gemeinsamen Motorradreisen, diese Freiheit, diese Jugend, schön wars und zum Glück trotz der vielen Stürze, nie etwas passiert.

 

Während der Lehrzeit begann ich mir in einer tollen Pizzeria in Klosterneuburg Geld dazuzuverdienen. Das machte Spaß und war auch noch sehr lukrativ. Als ich meine Lehre abschloss, wechselte ich in die Gastronomie und war der erste ungelernte Kellner im Kaffeerestaurant Servus auf der Mariahilferstrasse – beim strengen Kommerzialrat Knebel! Geschickt und schnell eignete ich mir die Grundkentnisse an. Ich wurde zum Liebling der Chefin und fühlte mich sehr wohl und verdiente gutes Geld.Nach 6 Monaten im Servus bekam ich ein Angebot im Roten Engel, dieser heute noch immer legendären Liederbar zu arbeiten. Da mein Bruder und andere Freunde schon dort arbeiteten, wusste ich, dass dort die Post abgeht, in allen Beziehungen!

 

Von 1986 bis 1996 arbeitete ich im Roten Engel! Es war eine unglaubliche Zeit. Im Roten Engel gab es täglich 2 Konzerte, 22.30 und 1.00 Uhr. Hubert von Goisern, damals unbekannt, durfte grad mal in der Nacht spielen. Mokesch, Baum, Jazz Gitti, Viktor Gernoth, Ulli Baer, Wilfried, Tschako, Hannibal Means,… da war alles was Rang und Name hatte, war auf der Bühne oder als Gast bei uns.Geld spielte keine Rolle, jeden Tag war Party! Ich könnte Anekdoten erzählen bis zum Abwinken… nur eine:

 

Der damalige Bürgermeister Zilk kam zur Premier einer Oper im Roten Engel mit dem damals noch unbekannten aber dafür viel jüngeren und hübscheren Viktor Gernoth. Er kam, trank ein Achterl, setzte sich, schlief ein, wachte durch den Applaus auf, klatschte, ging auf die Bühne und meinte wie unsagbar toll es war. Tankte noch ein Achterl und ging.

Pat Cash spielt um 3.00 nachts betrunken auf der Bühne Gitarre, einige Stunden später verlor er im Daviscup gegen Horsti Skoff…

 

Das tolle aber war, dass die wirklichen Stars wir waren, wir die Barkeeper! Vier davon arbeiteten dort mehr als ein Jahrzent und prägten dieses Lokal – „Schachi, Bodo, Werner und ich“. Der Gunkl war nur 2 Jahre, so wie viele andere unser Kollege. Damals standen die Mädels vor dem Tresen, wie vor den Popstars und erhofften sich eine Chance, ja das waren Zeiten…da konnte man noch wählen!

 

Als ich mit 28 meine Andrea heiratete, die Jazz Gitti mit Band  auf der Hochzeit spielte ich die Pyramide samt Schwimmhalle bis 6 Uhr früh mietete und 350 Hochzeitsgäste Party machten,…. und unsere Kinder auf die Welt kamen, begann ein neuer Lebensabschnitt! Ich drosselte mein Arbeitspensum und arbeitete nur mehr 3 Tage nachts, so hatte ich für meine Kleinen wirklich genug Zeit, die ich auch sehr genoss. Mein Leben sollte in diesen Jahren meiner Familie gehören.1996 nach 10 Jahren ging ich aus dem Roten Engel. Sophia kam in die Volksschule und für mich Zeit für eine Weiterentwicklung!

 

1996 kaufte ich mich in das schwer verschuldete, riesige Bierlokal Plutzer Bräu am Spittelberg ein und übernahm die Geschäftsführung. 450 Sitzplätze, 200 Schanigartenplätze, 25 Mitarbeiter. Innerhalb von 3 Jahren war ich schuldenfrei! Es war anstrengend aber der Erfolg schmeckte. Nach 10 tollen Jahren im Plutzer Bräu war klar, dies wird sich nicht bis zu meiner Pension ausgehen, zu anstrengend und zu viel Energieverbrauch.2006 verkaufte ich meine Plutzer Bräu-Anteile und trat aus der Firma aus.Ich wollte mir 1 Jahr Zeit nehmen um mir ein kleines aber feines Lokal zu suchen. Nach 4 Monaten meldete sich ein Headhunter, der mich an das MAK vermittelte.

 

2006 übernahm ich die Geschäftsführung des Österreichers im MAK mit dem Herrn Österreicher an meiner Seite. Die Aufgabe war, es wirtschaftlich zu sanieren, da in den ersten 6 Monate große Verluste gemacht wurden. Ich brauchte 1 ½ Jahre um es in die schwarzen Zahlen zu führen, danach wurde es sofort verkauft und ich schied wieder aus der Firma aus.

2008 bat mich Herr Hans Schmid die Geschäftsführung des Traditionsheurigen Mayer am Pfarrplatz zu übernehmen. Da ich nach 3 Monaten, im November 2008 das Posthorn kaufte, war es eine schöne aber kurze Zeit beim Heurigen.

Nach 3 Monaten intensiven Renovierungsarbeiten, eröffnete ich am 16. März 2009 das „Winklers zum Posthorn“. Mit einem unerwarteten Erfolg von den ersten Minuten an…

 

Ich habe mir, neben meiner Frau, und meinen Kindern noch einen Luxus in meinem Leben geleistet:

Ich habe immer nur das gemacht, was mir Spaß macht. Wenn Arbeit zur Arbeit wird sollte man den Mut haben etwas zu ändern. Gerade in der heutigen Zeit sollten wir sehr flexibel sein. Das „Um und Auf“ ist aber die Familie, die Oase im Hintergrund, die uns die Kraft gibt! Wo ein Wille, wo ein Gefühl für die Menschen, dort ist auch ein Weg. Wer heute bereit ist zu kämpfen, für seine Beziehung, im Job, wo auch immer, der wird sein Glück finden!

 

Ich habe meines gefunden, ich bin Wirt, Euer Wirt!

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