Zipp
Burggasse 66
1070  Wien

Tel.: +4319249886

www.cafezipp.at

20:00h - 04:00h

In den späten Achtzigerjahren war der 7. Bezirk alles andere als der lebendige Studentenbezirk

Details


Öffnungszeiten heute:

20:00 - 04:00

Info


Historie

In den späten Achtzigerjahren war der 7. Bezirk alles andere als der lebendige Studentenbezirk, als den man ihn heute kennt. Es gab zwar den Spittelberg und einige Szenelokale rund um die Mariahilferstraße, aber die für den Siebenten heute so charakteristische Vielseitigkeit war noch nicht zu spüren und noch nicht mal in Ansätzen erkennbar.

Als Susanne und Walter 1987 das ZIPP eröffneten, war die Neubaugasse Jahre davon entfernt, eine gut frequentierte Einkaufsstraße zu sein, und die Burggasse war vom Gürtel bis zum Ring Tristesse pur. Alt- Wiener Kaffeehäuser wurden zu Supermärkten demoliert, das einzige, was sich bewegte, war der 48A; hier gab es Bushaltestellen und sonst nichts - das Grätzel war schlichtweg tot, Ecke Burggasse-Myrthengasse ein Lokal zu eröffnen, stellte ein Wagnis dar, an dem bereits viele gescheitert waren.


In den Anfangstagen wurde im ZIPP tatsächlich Kaffee und Kuchen angeboten. Was mittlerweile unvorstellbar ist, hat schon damals nicht zum ZIPP gepasst- der Kuchen kam montags unter die Kuchenglocke und Tage darauf unangetastet in den Mistkübel. Bier erfreute sich an mehr Beliebtheit und so wurde schließlich auf Kaffee und Kuchen gänzlich verzichtet.
Im Gegensatz zu den Gaststätten, die sich vor dem Zipp in dem Geschäftslokal in der Burggasse befanden, schaffte es das Zipp sehr schnell, sich zu etablieren und zu einem Bestandteil des Wiener Nachtlebens zu werden.


Die Besucher wurden immer zahlreicher, ein weiterer Kellner wurde benötigt und in Beda, einem Stammkunden der ersten Stunde gefunden- das Stammkundendasein haftete Beda dermaßen an, dass er immer mehr Inventar als Kellner war, was soweit ging, dass es Leute gab, die sich zwar oft mit ihm im ZIPP unterhielten, aber verwundert waren, als sie erkannten dass Beda nicht ein Stammgast war, der das Privileg hatte, hinter die Bar zu dürfen, sondern eigentlich hier arbeitete.


Beda war es auch, der Axel, ebenfalls Stammgast seit 87, fragte, ob er im ZIPP einmal pro Woche auflegen wolle. Die DJ- Termine erfreuten sich so großer Beliebtheit, dass Susanne, die das Lokal mittlerweile allein führte, beschloss, jeden Tag einen anderen DJ zu beschäftigen.


Alexander Biederman, ebenfalls Stammkunde, Inventar und Mitarbeiter, besorgte eine g\'scheite Anlage und Axel wurde mit der Einteilung der DJs betraut- Aus heutiger Sicht, wo in jedem Beisl ein DJ mit einem Koffer voll selbstgebrannter Cds sitzt, mag das alles nicht besonders oder überhaupt erwähnenswert erscheinen, aber in der ersten Hälfte der Neunzigerjahre stellte ein DJ- Programm, besonders für ein Lokal dieser Größe, ein absolutes Novum dar- dementsprechend begeistert reagierte die Kundschaft, und als sich die Szene Ende der Neunzigerjahre auf den Gürtel verlagerte, war davon im Zipp überhaupt nichts zu merken.


Mittlerweile gibt es das ZIPP seit fast 30 Jahren, Bezirk und Grätzel haben sich enorm verändert, das ZIPP zum Glück nicht. Es hat sich seinen offenen, familiären Charakter erhalten, Kellner und DJs arbeiten nach wie vor hervorragend zusammen und sollte sich der Bezirk jemals wieder in die graue Agonie der Achtzigerjahre zurückverwandeln, wird davon im ZIPP nichts zu merken sein.

Galerie

Bewertung


Beurteilung aller Benutzer:

  • (1 Stimmen)
  • (2 Stimmen)
  • (2 Stimmen)
  • (2 Stimmen)
  • (2 Stimmen)
  • (2 Stimmen)